Hosinsul

Hosinsul wird im allgemeinen mit Selbstverteidigung übersetzt. Dies ist insofern falsch, als alle Taekwondo-Techniken zur Selbstverteidigung geeignet sind. Hosinsul setzt aber da an, wo Kick- und Schlag-Techniken aus Gründen der Verhältnismäßigkeit nicht angebracht sind, oder wo diese nicht anwendbar sind, da man bereits festgehalten oder gewürgt wird, oder am Boden liegt.
 
Im Hosinsul werden Techniken geübt, um sich aus Griffen oder Würge-Techniken zu befreien, sowie Hebel und Wurf-Techniken. Dabei wird Wert darauf gelegt, dass die techniken effizient und korrekt ausgeübt werden. Wichtig ist nicht nur das Befreien aus gefährlichen Situationen, sondern auch das anschließende Kontrollieren der Situation. Dabei wird der Angreifer in der Regel am Boden fixiert und kontrolliert, oder es wird so viel Zeit geschaffen, um der Situation zu entkommen.

Aber auch Verteidigungen gegen Messer oder Stock werden trainiert, bei höheren Gürteln sogar gegen mehrere Angreifer. Dabei geht es nicht vordergründig darum, den Gegner "platt" zu machen, es werden die Sinne auf eine gute Reaktion geschult, um im Fall der Fälle reagieren zu können.
 
Marc Meckel und Jürgen Rathgeb während einer Selbstverteidigungsübung