Kyokpa = Krafttest, Bruchtest

Beim Bruchtest wird vorgeführt, wie sich die Techniken des Taekwondo auf verschiedene Materialien auswirken. Der Bruchtest zeigt die Zerstörungskraft der voll ausgeführten Technik an Gegenständen, die eigentlich härter sind als der Körper. Voraussetzung für diesen Test sind z.B. die Abhärtung der Schlagstellen, sowie die Beherrschung der zu testenden Technik zu einem gewissen Grad. Oft werden Holzbretter benutzt aber auch Backsteine und Ytongplatten finden Verwendung. Den höchsten Schwierigkeitsgrad bilden die mehrere Zentimeter dicken Flußkieselsteine. Der Bruchtest ist eine spektakuläre Demonstration der Technik in Präzession. Deshalb könnte man meinen, daß er einen hohen Stellenwert im Training hat und oft geübt wird. Dies ist aber nicht der Fall. Er wird nicht trainiert sondern ist die Konsequenz einer perfekt angeeigneten Technik. In der Durchführung gilt es, die gesamte Person - Körper und Geist - auf einen zu treffenden Punkt zu konzentrieren, dann alle Zweifel und Angst zu überwinden, und mit der Technik unter vollem Einsatz des Körpers und des Willens versuchen, den Gegenstand zu "besiegen". Für denjenigen, der die nötige Technik beherrscht sowie den Willen dazu hat, ist ein Bruchtest kein Problem.
Prüfungen im Rahmen der Deutschen Taekwondo Union e.V. (DTU) sehen die Benutzung von ca. 30x30 cm großen Fichtenbretter mit unterschiedlich geringeren Stärken für Frauen und Jugendliche vor. Dem Kup- bzw. Dan-Grad entsprechend werden bei Prüfungen unterschiedliche Anforderungen gesetzt. Bei den Dan-Prüfungen werden sogar Kombinationstechniken gefordert.


Jürgen Rathgeb mit einem dolyo-chagi-kyokpa