Kyorugi = Wett-, Freikampf

Im freien Kampf werden fast alle Techniken, die man im Grundschultraining gelernt hat, durchgeführt. Man ist von starren Partnerübungen gelöst und der imaginäre Gegner ist ein echter Kämpfer.
Im Wettkampf muß die eigene Technik der Situation entsprechend schnell und sauber angebracht und die gegnerischen Attacken schon im Ansatz erkannt und gestört werden. Der Wettkäpfer muß sehr schnell entscheiden und Einseitigkeit in seinem Kampf vermeiden. Gute Kombinations- und Kontertechniken zeichnen einen versierten Wettkämpfer aus.

Der Wettkampf mit Vollkontakt stellt an den Taekwondoin hohe physische und psychische Anforderungen. Dieser fordert sehr viel Kondition, schnelle Reaktion, Selbstdisziplin und Mut. Der Kampf soll immer fair und aktiv geführt werden.
Die Kampfzeit beträgt 3 Runden á 3 Minuten mit einer Minute Pause zwischen den Runden. Sie kann verkürzt werden , sollte aber nie weniger als 3 Runden á 2 Minuten betragen. Die Pausen zwischen den Runden verringern sich dann auf jeweils 30 Sekunden.
Auch der Taekwondoin unterliegt strengen sportlichen Regeln. Für die Einzel- und Mannschaftskämpfe innerhalb der Deutschen Taekwondo Union gilt die Wettkampfordnung Taekwondo (WOT), die den Regeln des Weltverbandes (WTF) und der Europäischen Taekwondo Union (ETU) angeglichen ist.

Die Wettkampffläche hat eine ebene Oberfläche aus Holz- und/oder Plastikplatten (Etha foam), die durch die WTF bestimmt wird. Die Fläche ist 12x12m und frei von Hindernissen jeder Art. Der mit 8x8m abgegrenzte, innere Teil der Wettkampffläche soll durch 7,5cm breite, weiße Linien gekennzeichnet werden. Die Fläche innerhalb dieser Begrenzung wird als Kampffläche bezeichnet.

Für Kampfvergehen gibt es Punktabzüge in Form von Verwarnungen bei Heben, Stoßen, Verlassen des 8x8m Bereichs, absichtliches Zudrehen des Rückens, absichtliches Hinfallen, Vortäuschung von Schmerzen, Knieangriff, Tiefschlag, Klammern, Schlag gegen Oberschenkel, Faustschlag gegen Kopf, Jubeln, Unfaires Verhalten und ganze Minuspunkte bei Angriff auf Gefallenene, Angriff nach Kampfunterbrechung, Schlag auf Hinterkopf, Faustschlag gegen Kopf mit Verletzung, Kopfstoß, Verlassen des 12x12m Bereichs, hinwerfen des Gegners, grobe Unfairness.

Der Kämpfer trägt eine Schutzausrüstung bestehend aus Brustpanzer, Kopfschutz, Tiefschutz und eventuell Schienbein- und Unterarmschützer. Gewertet werden Fußtreffer zum Körper und Gesicht und Fauststöße zum Körper. Schläge in das Gesicht, in den Rücken und Kopf- und Kniestöße sind nicht erlaubt. Sieger ist, wer nach Ablauf der Kampfzeit die meisten Punkte hat.

Koreanische Wettkampf-Kommandos

il hoejon - erste Runde
i hoejon - zweite Runde
sam hoejon - dritte Runde
charyot - Achtung
kyongle - Verbeugung
jwa-woohyang-woo - zueinanderdrehen
junbi - Kampfstellung einnehmen
sigan - Stoppen der Wettkampfzeit
sijak - Kampfbeginn
kallyo - Kampfunterbrechung
kyesok - weiterkämpfen
kyonggo hana - eine Verwarnung
kamjom hana - ein Minuspunkt
guman - Kampfende
hong sung - Sieg für Rot
chung sung - Sieg für Blau